Critical Mass Berlin: Quo Vadis?
Bereits in den Neunzigern des vorigen Jahrhunderts sah ich Plakate der sog. Critical Mass in Berlin Mitte.
Diese Art gemeinsames Radfahren als „kritische Masse“ um einen gleichberechtigten Platz im Stadtverkehr ein zu nehmen schien so logisch und reizvoll.
[Die nächste Critical Mass Berlin findet übrigens wieder Ende des Monats statt – am jeweils letzten Freitag. Start ist wohl um 20 Uhr – Im Juni mit vier verschiedenen Sammelpunkten!]
Ich war von Anfang an beeindruckt von Design und Aussage der Critical Mass Poster.
- jung
- ängstlich
- allein
wie ich damals allerdings noch war traute mich natürlich nicht da mit zu machen – zumal ich weit abseits am Stadtrand wohnte und die Critical Mass in den coolen Innenstadtbezirken stattfand wo ich zudem keine/n kannte.
Meine erste Critical Mass – ein Traum!
Es sollte tatsächlich noch bis 2005 dauern bis ich das erste Mal bei einer Critical Mass dabei war. Es war ein langer und großer Umweg. Warum? Diese Critical Mass fand in Chicago (USA) statt.
Ich war dort wegen einem alternativen Kulturfestival namens Version Fest (RIP!).
Eigentlich sollte ich einen Vortrag halten als Blogger der über radikale Kunst, politisches Design and Culture Jamming schreibt.
Nebenbei sollte ich einen Artikel verfassen für die De:Bug – das Magazin für elektronische Lebensaspekte (RIP!).
Vor Ort hieß es auf einmal ich wäre gar nicht im Programm vorgesehen. Ich könnte zwar vortragen aber es wäre auch OK wenn ich es nicht täte. Zudem sollte es eher ein Workshop sein mit nur ein Paar Leuten.
Das war mir zu Larifari und ich verzichtete, zumal ich nicht besonders gern im Rampenlicht stehe. Einen Workshop für radikale Kunst konnte ich eh nicht anleiten meines Erachtens. Ich schrieb darüber. Ich machte selber keine.
Stattdessen erkundete ich zunehmend die Stadt und da ich bei einem Bekannten unterkam, den ich seinerzeit in Berlin herumgeführt hatte, erfuhr ich auch von einigen anderen Events (damals hieß das noch nicht so) die abseits des Festivals die Stadt rockten. Unter Anderem war es eine Critical Mass.
Er nahm mich mit und lieh mir sein schwergängiges Cruiser-Fahrrad dessen ein Gang so viel Kraft erforderte, dass ich eigentlich immer nur im Schneckentempo aber mit enormem Aufwand vorwärts kam. Doch das machte nichts.
Die Stimmung der gesamten Critical Mass war derart enthusiastisch, dass ich mich weniger fremd fühlte als „bei mir zu Hause“.
Mein Gastgeber verschwand auch relativ schnell und die Leute die er mir vorstellte – junge Frauen die mich entgeistert anschauten was ich denn beim „Virgin Fest“ will – sah ich auch nicht mehr. Doch die vielen Fremden waren so euphorisch, dass ich einfach mit der „Masse“ mitfuhr.
- In den Tunnels
- unter Brücken
- Unterführungen
wurde laut gejubelt – ich glaube ich machte zum Teil sogar mit. Ich bekam etliche Komplimente wegen dem klassischen Cruiser auf dem fuhr – obwohl es auch optisch recht rostig und wenig beeindruckend aussah.
Die Euphorie war einfach ansteckend.
Wie viele waren es? Vielleicht 1000? Vielleicht auch mehr? Es fühlte sich jedenfalls genau richtig an. Wir waren viele. Wir waren gut drauf.
Das Wetter von Ende April war perfekt – sonnig – aber nicht zu heiß, vielleicht 20 Grad. Die Critical Mass fand auch tagsüber statt. Es war wohl Wochenende.
Dieses Video von 2006 (exakt ein Jahr später) zeigt den Treffpunkt und die Zahl der Teilnehmenden. Es waren etwas wieger im Jahr darauf weil es nicht ganz so warm war.
Es war wie ein Traum – bis auf den mühsamen Rückweg zu meinem Bekannten. Alles tat mir danach weh – denn ich wusste nicht mal genau wo es lang geht und fuhr entsprechend lange.
Damals gab es ja noch keine Smartphones und Navis. Das iPod war gerade ganz neu und die ganze Stadt mit Werbeplakaten zugepflastert.
Der anstrengende Autoverkehr machte mich fertig. Ich kam aber trotzdem glücklich an.
Critical Mass Chicago – Ein Sonderfall?
Diese Critical Mass sollte eins der eindrucksvollsten Ereignisse sein in dieser amerikanischen Stadt die als ziemlich alternativ für US Verhältnisse gilt. Nur die eine Million Menschen „mit Migrationshintergrund“ (das hieß damals auch noch nicht so) Demo war noch spektakulärer.
Im Vergleich zu Berlin war natürlich alles recht spießig und die Nahverkehr-Infrastruktur unterentwickelt.
Dafür gab es dicke SUVs überall – zumindest in den reicheren Gegenden – kein Graffiti (weil strengstens verboten) und keine Radwege oder dergleichen.
Gerade wegen dem Außenseiten-Status vom Radverkehr hielten die Leute zusammen schien mir und es war auch etwas besonderes Rad zu fahren – nicht wie bei uns etwas alltägliches. Es war ein politisches Statement an sich.
Als dann alle ihre Räder hoch hoben und jubelten während ein einzelner Sportwagen mitten in der Menge gefangen blieb war das natürlich alles unvergesslich. Es ist ja jetzt 15 Jahre her und ich beschreibe es aus dem Kopf heraus.
Auf der Suche nach der Critical Mass Berlin
In Berlin war ich natürlich auf der Suche nach etwas Ähnlichem und erinnerte mich an die Plakate aus meiner Studienzeit.
Doch nichts da. Ich konnte keine Critical Mass finden. Hatte ich es etwa mit Reclaim the Streets verwechselt?
Es war etwa 5 Jahre später und als ich schon den bike-blog führte, dass ich erstmals von einer neuen Critical Mass in Berlin erfuhr.
Doch die Critical Mass Berlin war noch in den Anfängen. Es sah aus wie ein typische Berliner linke Demo – dementsprechend viel Polizei war drumherum und die Berichte von den vorigen Terminen kreisten vorrangig um „die Bullen“ und wie sie die Fahrt störten. Dafür hatte ich keinen Nerv.
Ich musste auch schweren Herzens das bike-blog ab 2010 zunächst auf Sparflamme betreiben und so fuhr ich nicht mal mehr mit erst recht nicht um darüber zu berichten.
Mit Familie, Geld verdienen, Hund bleibt für solche Eskapaden nicht viel Zeit und Energie übrig. Erst recht nicht am Freitag Abend.
Meine erste Critical Mass in Berlin
Schnellvorlauf bis Spätsommer 2015 – eine neue Gelegenheit bot sich das bike-blog wieder zu beleben. Ich ergriff sie und wollte natürlich auch wieder über die Critical Mass schreiben.
Ich hatte über andere Blogs mitbekommen, dass es in Berlin regelmäßig welche gibt. Ich fuhr also hin und nahm meine Videokamera mit – und wollte damit auch ein Paar Fotos machen – doch dafür reichte das Licht nicht.
Es war ja schon Abends und meine Kamera war zu schwach. Ich dachte ich berichte schriftlich – doch dafür war die Critical Mass nicht gelungen genug.
Zunächst freute ich mich etwa 1000 Leute vor zu finden am Treffpunkt – viele mit ausgefallenen Lichtinstallationen und ähnlichen Gimmicks.
Doch die meisten schienen in kleinen Gruppen da zu sein. Diese Gruppen blieben von Anfang an unter sich und fuhren meist zusammen. Etwas entfremdet und vereinzelt schloss ich mich dem Pulk der meist ca. 25 Jahre alten Leute an.
Ich fand nirgends wirklich Anschluss und musste mich mit meinem Cruiser auch redlich bemühen den Anschluss zu halten.
Dabei hatte doch dieses Mal einen Recht neuen Felt Cruiser der richtig glatt fuhr. Zudem gab es kaum andere Cruiser auf der ganzen Critical Mass. Offenbar war das Interesse an abweichenden Rädern gering.
Vielleicht hatte ich eine zu hohe Messlatte und war selber nicht gut drauf. Es war allerdings gar nicht einfach sich noch abends von zu Hause los zu reißen und überhaupt Energie auf zu bringen an einem Freitag Abend kreuz und quer durch Berlin zu fahren.
Dementsprechend war das Publikum – meist Cliquen von Studierenden wie es schien die sich vorher schon kannten und die keine anstrengende Arbeitswoche hinter sich hatten oder noch jung genug waren diese weg zu stecken. Kinder gab es fast gar keine zu sehen. Alte Leute auch nicht. Ich zählte schon zu den ältesten. Familien gab es ebenso wenig zu sehen.
Die Polizei war wieder von Anfang an am Start.
Sie kam diesmal zwar als Eskorte – nicht um die Critical Mass zu behelligen, sondern um sie tatsächlich zu schützen. Es hatte jedoch fast die ganze Strecke den Anschein als würden wir der Polizei hinterher fahren und sie würde die Strecke vorgeben.
Es gab auch keine wirklichen Versuche aus zu weichen und so die Motorräder und Autos der Polizei ab zu schütteln, denn allein schon die Abgase ein zu atmen war recht unangenehm. Ich ließ mich also zurückfallen um nicht die ganze Zeit den Uniformierten zu folgen, zumindest nicht direkt.
In der Mitte der Masse sah ich ein Paar Dinge die mir gefielen – etwa, das Einige immer die Seitenstraßen blockierten damit keine Autos zwischen die Masse fuhren.
Manchmal wurden diese aber angeschrien – etwa von Taxifahrern. Leider war die Polizei da nicht zu Stelle – sie war damit beschäftigt die Strecke vor zu geben und von hinten die Menge zusammen zu treiben.
Verbale Angriffe drückten zuweilen noch mehr auf die etwas gedrückte Stimmung.
Es gab zwar ein Paar Leute die etwa per MTB auf einem Rad fuhren oder Musik abspielten von ihren Rädern aber der Funke wollte nicht Recht überspringen.
Eher sah das zeitweise ein wenig nach Angeben aus. Wie bei den Leuten die ungefragt ihre laute Musik allen Anderen aufzwingen oder Leute beeindrucken wollen.
Teils schmissen Manche auch unterwegs Müll und sogar Flaschen auf den Boden! Ich war mir nicht sicher was das bedeuten sollte, aber aus Chicago kannte ich solches Verhalten nicht.
Die etwas seltsame Strecke gab mir den Rest – wir fuhren gefühlt raus bis nach Marzahn – da wurde die Menge auf den Rädern immer geringer – und die verdutzten Passanten entlang der Hochhäuser immer kurzhaariger – und landeten irgendwann um 11 in Wedding.
Am Gesundbrunnen-Center hatte ich keine Power mehr um noch weiter richtig Reinickendorf zu fahren und drehte erschöpft und frustriert um.
Ich hatte mit keinem Menschen gesprochen die ganzen Stunden – außer als ich ganz am Anfang zwei Typen fragte ob ich sie fotografieren kann. Das war die Critical Mass? Wo war der Jubel?
Würde ich das noch mal machen? Vielleicht – doch es klappte nicht.
Ich konnte mich nicht noch mal aufraffen um Freitag Abends los zu fahren. Ich nahm aber auch an, dass mein Erlebnis in Chicago einmalig war und nicht in Berlin möglich.
Critical Mass Berlin 2020
Nun sind also wieder 5 Jahre vergangen. Ich versuche das bike-blog abermals „zum Laufen“ zu bringen. Damit will ich natürlich mein Leben als Ganzes auf das Einstimmen was mir wirklich Freude bereitet. Also neuer Versuch.
Die Critical Mass gibt es noch.
Wow. Sie hat sogar 20.000 Leute in der offenen Critical Mass Gruppe auf Facebook. Beeindruckend. Doch dann folgt die globale Panik. Zuhause bleiben ist das offizielle Diktat. Ich habe zwar keine Angst – kaufe sogar ein neues Rad – aber die Critical Mass fällt aus.
Selbst Ende Mai ist nicht heraus zu bekommen ob die Critical Mass Berlin stattfindet.
Dann erfahre ich es im Nachhinein – es gab eine am letzten Freitag im Mai – es wussten aber offenbar nur die Eingeweihten davon. Dabei hatte ich bestimmt eine Stunde lang recherchiert. Doch die Seiten waren entweder
- tot
- stumm
- widersprüchlich
- nicht öffentlich
Überhaupt war es schwer eine vernünftige Quelle zu finden. Irgendwann gab ich entnervt auf.
Es gibt zwar einige Critical Mass Seiten doch keine lieferte schlüssige Informationen.
Auf der einzigen die das Datum aufführte standen etwa zwei widersprüchliche Treffpunkte – einmal am Mariannenplatz und einmal am Heinrichplatz – ja was denn nun?
Critical Mass Berlin: Quo Vadis?
Da aber eine Liste der Vorwochen auch Tage aufgelistet hatte wo bekanntlich nichts stattgefunden hatte traute ich den Angaben nicht wirklich.
Überhaupt hatte die Website ein Design wie vor von 15 Jahren – samt mikroskopischer Schrift und schien nicht vertrauenswürdig.
Ich hatte keine Lust auf gut Glück zwischen den beiden Plätzen hin und her zu fahren hoffen ein Paar Gleichgesinnte zu erblicken. Erst recht hatte ich keine Lust fremde Leute an zu sprechen die mal zufällig Rad fuhren. Das soll es in Berlin ja auch geben.
Also nächstes Mal dachte ich. Vielleicht gibt es ein Datum am Wochenende tagsüber das nicht nur für kinderlose Studierende gedacht ist und Leute die ein reiches Erbe gemacht haben oder aus anderen Gründen nicht arbeiten müssen.
Das würde es mir auch einfacher machen den Hund vorab irgendwo unter zu bringen. Ich könnte sie zwar auf dem Rad mitnehmen aber dann ist es recht schwer zu manövrieren. In der dichten Menge zu fahren traue ich mir so noch nicht zu.
Um die Critical Mass dieses Mal nicht wieder für 5 oder 10 Jahre aus den Augen zu verlieren ließ ich mich auf bei der Facebook-Gruppe eintragen die sie zum Thema hat – auch die „private“. Die öffentliche war wie gesagt nicht aktuell. In der privaten Facebook-Gruppe erfuhr ich auch, dass ich die Critical Mass verpasst hatte.
Vielleicht war ich nur zu blöd um die Information zu finden.
In der privaten Gruppe wussten es die Leute offensichtlich aber ich wurde leider erst anschließend als Mitglied bestätigt. Dabei hatte ich bereits vor über einer Woche angefragt um den Termin nicht zu verpassen. Offenbar schaffen es die lediglich drei Mods nicht Anfragen rechtzeitig zu beantworten.
Vielleicht sollte das auf mehr Schultern verteilt werden. Zudem wäre es einfacher für Aussenstehende aktuelle Termine in der öffentlichen Gruppe oder am besten auf einer ganz offen zugänglichen Website zu finden.
Da das Verbreiten der frohen Kunde zuletzt nicht optimal geklappt hat will ich in Zukunft versuchen diesen Artikel mit den aktuellen Terminen oben zu versehen. Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass ich nicht der Einzige war der den letzten Termin übersehen hatte angesichts der etwas restriktiven Informationspolitik.
An der Critical Mass im Mai nahmen dementsprechend höchstens 200 Leute teil.
In Budapest hingegen erscheinen gerne auch mal Zigtausende – dabei leben in Ungarn ganze 8 Millionen Menschen!
Die haben sogar seit eh und je richtig schöne Plakate und Flyer! Wie damals in den Neunzigern auch bei uns.
Quo Vadis Critical Mass Berlin?
Also Quo Vadis Critical Mass Berlin? Wohin gehst oder fährst Du? Beim nächsten Mal will ichs wissen und das Wissen teilen. Zur Zeit scheinst Du am Scheideweg zwischen Popularität und Subkultur.
Ist die Critical Mass Berlin nur etwas für Eingeweihte? Haben Leute über 40 wie ich dort etwas zu suchen?
Oder ist das nur was für eingeschworen Cliquen auf coolen Fixies die sich über die neuesten Apps austauschen und verabreden? Wir werden sehen beim nächsten Mal.
- Warst Du schon mal auf einer Critical Mass?
- Warst Du sogar auf der Berliner Critical Mass?
- Wie war die Fahrt für Dich?
- Bist Du allein hin oder hast Du Dich mit Deiner Clique dort getroffen?
- Seid Ihr unter Euch geblieben oder habt Ihr auch Kontakte geknüpft?
- Hast Du auch mit Leuten gesprochen die nicht so aussehen wie Du?
- Hast Du unterwegs gejubelt? Wann und warum?
- Findest Du die Critical Mass sollte etwas für Eingeweihte bleiben?
Sollen weiterhin nur die Hipster Mitte 20 zur Critical Mass erscheinen damit der Coolness-Faktor von Kindern und alten Leuten wie mir nicht gestört wird?
Vielleicht sollte im Gegenteil sogar der Name übersetzt werden, damit auch Leute ohne Fremdsprachenkenntnisse teilnehmen können? In den Nachbarländern Frankreich und Polen heißt es jeweils in der Landessprache masse critique oder masa krytyczna.
Dort werden auch explizit Eltern mit Kindern oder Musiker und DJs mit einbezogen. Warum nicht auch bei uns?
Es gibt also viele Möglichkeiten aus der Critical Mass Berlin eine tatsächliche Masse zu machen. Derzeit ist es noch eher eine Critical Mess.
Schreib was dazu unter dem Artikel oder an einem Ort Deiner Wahl. Ich persönlich mag Mark Zuckerberg nicht noch reicher machen und in geschlossenen Gruppen diskutieren. Das ist so wie zu Hause Rad fahren.
https://www.facebook.com/events/3028210250577319/ ist aktuell — neues Format in Juni 2020.
Ah, super! Verlinke ich gleich mal oben.
[…] – Rad fahren mit Stil Blogbeitrag – CRITICAL MASS BERLIN: QUO VADIS? Facebook-Event – Critical Mass Berlin – Juni […]
Hallo Tadeusz,
ich fahre seit ca. 5 Jahren regelmäßig bei der CM in Berlin mit und bin ebenfalls ü40. Meist treffe ich mich dort mit einigen Freunden und wir fahren gemeinsam als kleine Gruppe in der Masse mit. Ich war aber auch schon alleine dort und kann dazu eigentlich nur Positives berichten. Ich habe mich noch nie wegen meines Alters ausgeschlossen gefühlt und viele interessante Gespräche geführt. Über das Thema „Fahrrad“ kommt man eigentlich immer ins Gespräch, insbesondere mit den Leuten, die mit selbstgebauten Lastenrädern, Swing- und Highbikes mitfahren. Wenn man ganz vorne fährt, bekommt man ganz gut mit, dass die Masse eben nicht von der Polizei geführt wird, sondern sich den Weg selbst sucht. Dennoch bin ich angesichts der teilweise recht aggressiven Autofahrer dankbar für die Polizeieskorte, auch wenn das Blaulicht ziemlich nervt. Zur Wahl der Strecke muss ich sagen, ja, manchmal geht es recht weit raus aus dem Stadtzentrum, aber Berlin ist halt groß und wir wollen auch gerne die Aussenbezirke mal mit unserer Anwesenheit beglücken. Auch dort ist der Verkehrsraum ungerecht verteilt und das zu ändern ist ja nun mal unser Anliegen. Ich freue mich jedenfalls jeden Monat auf „unsere CM“, die Musik, die vielen unterschiedlichen Menschen und ihre Fahrräder. Ich hoffe, wir sehen uns dort nächsten Monat und wünsche Dir eine allzeit gute Fahrt!
Ich bin schon auch ü40 und bin ne ganze Zeitlang mitgefahren, aber in Berlin war mir das mit den Autofahrern auch zu stressig.
Es gibt übrigens auch eine App, auf der eigentlich genau zu sehen ist, wo sich die Masse gerade bewegt!
Als Ü50er fahr ich seit 4 Jahren die CM mit Kollegen mit. Kolja kann ich nur zustimmen!
Erlebt hab ich schon alles. Von sehr entspannt bis sehr agressiv (primär auf Seiten der Autofahrer). Letzteres leider vor allem in Kreuzberg und Neukölln. Andererseits kein Wunder, wenn wie letzten Sommer ca. 6.000 Radler die Strassen und Kreuzungen teilweise 30 min. blockieren. ;-)
Womit wir bei den Teilnehmern sind: Es gibt den harten Kern von 400 – 500 Leuten (Schätzung!), die immer und bei jedem Wetter fahren. Je nach Wetterlage werden es dann halt deutlich mehr. Und da ist inzwischen alles dabei: Soundbikes, Chopper, MTBs, Single Speeder & Fixies, jede Menge „Normalos“ ;-) etc. etc. Und Altersmäßig von fast 8 bis 80.
Du hast also doch einiges verpasst … ;-)
Ach ja, grundsätzlich gilt für (fast) jede CM weltweit: letzter Freitag im Monat
Treffpunkt Berlin: Unter normalen Umständen Mariannenplatz am Brunnen, 20:00 Uhr
Webseiten Berlin:
http://criticalmass-berlin.org/ inzwischen doch etwas verwaist, weil der Betreiber wohl anderweitig im Stress ist. (Freitag Abend)
Dazugehörig: https://www.facebook.com/pages/Critical-Mass-Berlin/74806304846?_fb_noscript=1 & https://twitter.com/CMBerlin
scheint tot zu sein (Sonntag nachmittag)
Ganz neu: (mit Werbung :-/)
Und:
App: CriticalMaps
So, ich hoffe, ich konnte helfen und Dein Interesse wecken. Vielleicht sehen wir uns ja im Juli.
Hi.
http://www.cmberlin.de
LG Frank
[…] Tweed Rides oder auch Tweed Runs wie zuletzt in London sind die neuen Critical Mass und ziehen teils Hunderte von Menschen […]