Herrenrad Sven Cycles Rouge Noir Roadster mit Gepäckträger
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OK, ich will es eigentlich nicht übertreiben mit den klassischen und Retro-Herrenrädern, doch jetzt fallen sie mit verstärkt auf.
Neulich meinte ein Kommentator diese Retro-Räder würden nichts taugen ohne Gepäckträger und ganz Unrecht hat er damit nicht.
Herrenräder sind ja für Herren also Männer mitten im Leben so um die 40 herum (+/- 10) würde ich schätzen.
Wer noch keine Kinder oder Einkäufe zu schleppen hat weil er selbst noch im Hotel-Mama wohnt kann getrost ein Fixie ohne alles fahren.
Echte Männer allerdings sind mit Verantwortung im Gepäck unterwegs. Sie brauchen auch ein Rad das im Alltag taugt.
Das Sven Cycles Rouge Noir Roadster zeigt das beides geht, ein stilvolles Aussehen und praktische Anwendbarkeit.
Der Gepäckträger ist zwar nur vorne und recht klein, das ist also kein Transportrad aber das geht schon in die richtige Richtung.
Die recht junge Marke Sven Cycles aus England hat noch Zeit das weiter aus zu bauen, zumal eines der neueren Modelle noch mehr Augenmerk aufs Gepäck legt. Via Cycle Exif.
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Ich zähle mal auf, was mir alles an dem Rad fehlt, des weiteren, was in meinen Augen suboptimal für die Zielgruppe gelöst ist, um dabei noch ein paar Worte zu den besonderen Bedürfnissen der Herren mittleren Alters ohne irgendwelche sportlichen Ambitionen zu verlieren, von denen ich nämlich einer bin.
Es fehlen:
– sämtliche Reflektoren, also 11 Stück, das bedeutet Nachkauf bzw. sogar Pedalwechsel, der aber ohnehin fällig wäre, denn die obigen sind nicht alltagstauglich für Herrenhalbschuhe aus Leder
– eine Beleuchtungseinrichtung, die mir die gedankliche und materielle Vorsorge für ihre Betriebsbereitschaft erspart, also ein allwettertauglicher Dynamo, mindestens 40-Lux-Scheinwerfer sowie Rücklicht jeweils mit Standlicht
– Ketten- bzw. Beinschutz, der seinen Namen verdient, also auch den unteren Teil der Kette abdeckt
– Befestigungsmöglichkeiten am Gepäckträger
– Zweibeinständer oder wenigstens überhaupt ein Ständer
Zur „praktischen Anwendbarkeit“ ist mit dieser Liste schon einiges gesagt. Herren ab 40+ wollen ihren Alltag mit diesem Fahrzeug bewältigen können. Und gelegentlich am WE auch noch einen kleinen Ausflug vor die Tore der Stadt wagen. Dafür wollen Sie sich werktags nicht am Arbeitsort umziehen müssen, bevor Sie das Büro betreten. Wenn man nach der Fahrt zur Arbeit zunächst duschen und sich umkleiden muß, wählt man sonst doch lieber das Auto oder notfalls Bahn und Bus. Deshalb bedarf es eines tauglichen Kettenschutzes sowie einer deutlich weniger schweißtreibenden Körperhaltung, die beim obigen Fahrrad erzwungenermaßen viel zu gebeugt ist.
Wie geschrieben, das Fahrrad soll keinen, als wirklich keinen, sportlichen Zwecken dienen. Die extrem gebeugte Haltung ist unbequem und streßt schon vor der Arbeit. Davon hat man aber meist dort bereits genug zu erwarten. Ein absolutes KO-Kriterium beim Fahrrad. Eine aufrechtere bis aufrechte Sitzposition bedarf zudem eines anderen, nämlich breiteren Sattels.
Auf dem Rückweg sollte auch mal ein kleiner Einkauf problemlos zu verstauen sein. Dafür ist der Gepäckträger ungeeignet, da zu klein und ohne Spanngurte oder ähnlichem. Warum man sich scheut, einen stilvollen Fahrradkorb passend zur Größe einer Aktentasche bereitzustellen, bleibt das Geheimnis der offensichtlich jungen und/oder sportlich ambitionierten Konstrukteure. Spätestens der fehlende Zweibeinständer zeigt, daß Alltagstauglichkeit nicht im Sinne der Erfinder gewesen sein kann.
Abschließend wäre auch ein Lenkerrückspiegel durchaus sinnvoll.
Das Fahrrad sieht ja durchaus ganz hübsch aus, aber für Alttagstauglichkeit oder „praktische Anwendbarkeit“ ist es schlicht nicht retro genug.
Dieses Phänomen zieht sich aber mal mehr, mal etwas weniger durch sämtliche Fahrradhersteller. weshalb ich mir nach und nach ein billiges Baumarktrad nach meinen Bedürfnissen umgebaut habe.
Ich hoffe, das war der Meckerei jetzt nicht zuviel. Betrifft ja auch nicht Ihr Blog, das ich immer wieder gern im Hintergrund verfolge. Nun wollte ich mal Laut geben.
Viele Grüße