7 Regeln um Fahrrad-Diebstahl zu vermeiden
In der Vergangenheit schrieb ich über einen Fahrrad-Diebstahl der spektakulären Art.
Dabei wurde der Wagen des Opfers aufgebrochen. Es war wohl kein Zufall sondern eine geplante Straftat.
Als Radfahrer der die meiste Zeit in Berlin gelebt hat kenne ich das Problem zur Genüge.
Wie und warum mein Rad geklaut wurde
Zuletzt wurde mir ein Rad geklaut als ich es törichterweise verliehen hatte.
Mein Freund legte nicht sehr viel Wert darauf und schloss es unweit des Berliner Bahnhof Zoo an, über Nacht. Das war eine klare Provokation!
Am Zoo wimmelt es nur von Kleinkriminellen und das ist kein Klischee, sondern das weiß ich aus eigener Erfahrung vor Ort.
Mein Freund hatte später sogar vergessen oder eher verdrängt, dass er ein Fahrrad hatte bzw. es geliehen hatte: „Was für ein Fahrrad?“ war seine Gegenfrage darauf wie es denn meinem Fahrrad ginge.
Wer sein Rad Dieben vor die Nase stellt und so lange wartet bis es weg ist, darf sich nicht wundern. Vor Diebstahl schützt vor Allem Prävention.
Ansonsten hilft nur das richtige Schloss. Dabei ist nicht die Größe oder Schwere an sich ausschlaggebend, sondern die Bauweise und das Material.
Vor Allem ein stabiles Bügelschloss schützt vor Fahrrad-Diebstahl! Warum?
Diebe laufen mit Bolzenschneidern durch die Gegend die fast jedes andere Schloss einfach durchschneiden, so dick es auch sein mag.
Woher weiß ich das? Als Jugendlicher habe ich einmal Fahrraddiebe auf frischer Tat ertappt als sie mein Rad stehlen wollten.
Ich war so baff ich bekam kein Wort raus und als ich zu mir kam waren sie wieder verschwunden. Sie trugen das Ding in einer Art Sporttasche verborgen.
Bügelschloss vs einfaches Schloss
Natürlich ist ein Bügelschloss nicht unknackbar! Es geht angeblich mit Entfrostungsmittel zu öffnen. Dazu gehört schon etwas mehr Zeit und Fahrraddiebe sind schreckhaft.
Wer es darauf anlegt wie die Profis von Stiftung Warentest der kann auch ein Bügelschloss mit einer Flex (also einem Winkelschleifer) durchtrennen. Das ist laut, auffällig und dauert je nach Schloß lange bis sehr lange (ein Minute oder auch 15).
Diebe sind wie gesagt scheu und geben meist noch vor Ablauf einer Minute auf bzw. versuchen es nicht einmal. Außer das Rad steht allein auf weiter Flur.
Das Bild oben habe ich jedenfalls in Berlin an einem belebten U-Bahnhof gemacht, auch wenn es aussieht als stünde das Rad mitten in der Pampa.
Wer sein Fahrrad so vernachlässigt verdient es nicht anders als sein Rad zu verlieren.
Das Rad über Nacht buchstäblich liegen zu lassen (denn es hatte in der Nacht geschneit) und dann mit so einem Spielzeug-Schloss „anschließen“, das selbst mit einer Nagelschere durch zu schneiden ist, ist eine klare Ansage: Mir ist mein Rad ziemlich egal.
So ein vernachlässigtes Fahrrad schreit geradezu danach „befreit“ zu werden.
Ich bin ja auch viel in der Gegend unterwegs und sehe oft Schlösser herumliegen die teils durchschnitten oder anderweitig aufgebrochen sind.
Ich habe alle Arten von geknackten Schlössern auf den Wegen gefunden, außer eben Bügelschlösser.
Selbst unheimlich dicke, martialisch wirkende Schlösser die quasi wie ein Schlange um den Körper getragen werden liegen zerstückelt herum.
Wie vermeiden wir denn nun Fahrrad-Diebstahl in der Großstadt?
Um Fahrrad-Diebstahl in der Großstadt zu verhindern oder zumindest vermeiden gibts 7 ganz einfache Regeln:
- Nicht über Nacht draußen abschließen
- Stabiles Bügelschloss verwenden!
- Nicht an öffentlichen Plätzen abschließen sondern geschützt, etwa in einem geschlossenen Hinterhof
- Fahrrad nicht „verlassen“ aussehen lassen (fest stehend abschließen)
- Am Rahmen abschließen, nicht am Rad oder anderen leicht entfernbaren Teilen
- Am besten in Sichtweite (etwa Fenster) abschließen
- Teure und/oder neue Fahrräder (über 500 Euro) überhaupt nicht draußen abschließen
Fahrrad-Diebstahl wird sich damit nicht immer vermeiden lassen aber zu 90%. Seit ich diese Regeln befolge wurde mir selber noch kein Fahrrad geklaut.
Einmal habe ich es am U-Bahnhof stehen lassen, am selben wo das obige Bild entstand und es war schon Abends.
Als ich zurück kam fehlte die Gangschaltung. Das Rad war nicht mehr fahrtüchtig.
Diebstahl und Vandalismus sind die beiden Gründe, warum die Zahl der Radfahrer in fernerer Zukunft nicht mehr nennenswert gesteigert werden kann. Das Potenzial ist dann ausgeschöpft.
Für tägliche Radfahrer ist ein Rad unter 500 Euro kaum zu empfehlen, da eine schlechte Qualität sich bei vielen Fahrten bemerkbar macht (anfällige Beleuchtung, häufigere Reparaturen, geringerer Fahrkomfort, etc.). Leider sind Keller oder das Parken in der Wohnung nicht immer eine Alternative. Gerade Elektroräder sind viel zu schwer dazu.
Fahrräder im Wert über 500€ überhaupt nicht draußen stehen lassen? – Das ist wohl nicht wirklich alltagstauglich. Ich nutze mein Fahrrad nicht nur als sportives Trainingselement, sondern fahre auch im Alltag damit. Und da ich nicht nur für mein Radl lebe, muss es auch ab und zu mal draußen auf mich warten. Und deshalb soll ich auf Billiggurgen rumradeln? – Ist es schon soweit, dass wir uns der Kriminalität vorbeugend anpassen? Heute fahren ganz normale Radfahrer mit Rädern über 1000-2000€ durch die Stadt – der technische Fortschritt ist beim Zweirad ja nicht stehengeblieben. Ein ordentliches Schloss und andere präventive Radschutzmaßnahmen sind natürlich zwingend und in Ordnung. Dabei schlägt ein angemessenes Bügelschloss bei einem 2000€-Rad mit ca. 200€ relativ happig aus.
Bei der Sicherheitstechnik für Fahrräder hat die Fahrradindustrie bisher leider geschlafen. Hier liese sich einiges aus der KFZ-Branche angepasst bereits bei der Herstellung der Räder berücksichtigen. Wenn da nicht bald was passiert, verkaufen sich teure Räder nicht mehr – leider.
Sehr hilfreiche Tipps!! Vor allem der Aspekt der Verwendung eines Bügelschlosses erachte ich als sehr wichtig. Gerade wenn es um die Auswahl des passenden Fahrradschlosses geht sollte man mindestens 10 % des Fahrradkaufpreises in ein Schloss investieren. Wer sein Fahrrad mit einem Schloss absichern will, der sollte über die Anschaffung eines Faltschlosses nachdenken. Sie bieten eine hohe Sicherheit und erschweren durch ihr Gewicht von 1,5 kg die Portabilität des Fahrrads. Allerdings sind diese deutlich teurer als herkömmliche Fahrradschlösser. Eine andere Möglichkeit der Diebstahlsicherung bietet die Codierung des Fahrrads. Damit lässt sich der Standort im Falle eines Diebstahls schneller ermitteln. Ferner wirkt ein derartiger Code häufig abschreckend auf potenzielle Diebe, da sich die Fahrräder nicht mehrt so leicht verkaufen lassen. Wem sein Fahrrad jedoch über alles geht, dem sei der Abschluss einer Fahrradversicherung zu empfehlen. Dabei sind die Versicherungsbedingungen genauestens unter die Lupe zu nehmen. Denn je nach Versicherung lassen sich deutliche Unterschiede erkennen. So gibt es Versicherungen, die ihren Versicherungsschutz erst gewähren wenn für das Fahrrad mindestens 1.000,00 € ausgegeben wurde. Andere koppeln ihren Versicherungsschutz an die Nutzung von Fahrradschlössern bestimmter Marken.
10% vom wert des cruisers oder choppers ist quatsch. mindestens 3 schlösser müssen ran,wovon eins mindestens 40€ kosten muss! ansonsten ist es weg! und codierung muss noch zusätzlich rangemacht werden!
und es dürfen keine schnellspanner verwendet werden! und trotzdem jedes rad mit an-, oder abschließen! sonst fehlt schon mal teures nabendynamo-scheibenbremsrn vorder oder hinterrad mit 8gang scheibenbremsennabe.
noch fragen?