Die Philosophie des Radfahrens vom Mairisch Verlag

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Neulich bekam ich vom Mairisch Verlag ein sehr schönes Hardcover-Buch zugeschickt:

Die Philosophie des Radfahrens oder eigentlich Rad fahrens, wie es auf dem Umschlag getrennt steht.

Ich lese ja sehr viel und ab und an auch Bücher übers Rad fahren, so seltsam wie das klingen mag.


Das Lesen fällt leicht – meist

Zwischen drin hatte ich dann aber doch wieder den einen oder anderen Sci-Fi Roman mit 500 oder mehr Seiten in den Händen und deswegen hat sich meine Lektüre verzögert.

Der Anfang war sehr stürmisch, ich hatte bestimmt 3 oder gar 4 Essays aus dem vorliegenden Band sofort gelesen.

Erfreulicherweise waren die ersten Paar Beiträge leichtfüßig geschrieben

in einer Sprache, die mehr dem Radfahren ähnelt, als der auch gerne mal verschwurbelt wirkenden Philosophie.

Ein Paar Artikel (im Sinne von zwei) bemühen sich zwar darum wie eine theoretische Abhandlung zu klingen, im Stil den ich so zuletzt an der Uni lesen musste, etwa der Beitrag über die Critical Mass.


Schön subjektiv verfasst

Die meisten Autor/inn/en sprechen allerdings aus eigener Erfahrung und wollen auch keine Objektivität vorgaukeln.

Diese persönliche Art zu schreiben ist nicht nur sympathisch, das liest sich auch gut und am Stück ohne Konzentrationsschwäche.

Da wird etwa gleich zu Anfang vermittelt, wie und warum es unbedingt nötig ist, sich auf seine ersten längeren Radtouren vorzubereiten.

Damit ist sowohl das Training, als auch Verpflegung und Ausrüstung gemeint. Der Autor von „Auf die harte Tour“ vermittelt das anhand konkreter Beispiele seiner eigener missglückten Touren.

Besonders aussagekräftig auch der Bericht eines Isländers, der regelmäßig das ganze Jahr über zur Arbeit pendelt.

Island liegt je recht weit im Norden und die meisten Bewohner des Inselstaates hegen das Vorurteil, das rauhe Klima dort verunmögliche Rad fahren gänzlich.

In der Realität ist dem anscheinend gar nicht so, wie der Philosoph dank jahrelanger Erfahrung darlegen kann.

Der Critical Mass Artikel hat sicherlich auch seine Berechtigung. Er ist sehr wichtig, ich brauchte aber eben drei Anläufe um ihn zu verdauen.

Ganz anders war hingegen meine Erfahrung mit einer Critical Mass in Chicago an die ich mich seither nostalgisch erinnere.


Die Hälfte lohnt auf jeden Fall – die Wahl bleibt uns überlassen

Letztlich habe ich ca. die Hälfte der 15 Essays gelesen. Eins davon wurde sogar von einem halben Kollegen, nämlich Holger Dambeck von Spiegel Online verfasst.

Das letzte Drittel ist auf den harten Kern der Radsport-Fans ausgerichtet, das hab ich noch nicht durch. Ich bin aber auch ein Mensch, der aus reiner Freude radelt, ohne sportliche Hintergedanken.

Fazit: Ein grafisch sehr schönes Buch, das inhaltlich für jede Art Radfahrer etwas bietet,

sogar die Radfahrerin kommt zwei Mal zu Wort. Die Philosophie darin ist unaufdringlich und nachvollziehbar, ohne verkopft zu sein. Am besten auf die nächste Radtour mitnehmen und im Grünen lesen.

Mehr zu Die Philosophie des Radfahrens steht bei den Kollegen von It started with a fight… und Velophil.