Velo-fit: Die Fahrradwerkstatt als Ausweg

Ein Artikel über Velo-fit, eine Fahrradwerkstatt in Berlin Kreuzberg hat mir heute Hoffnung gemacht.

Bei Velo-fit werden potentielle Problem-Kids mit sog. „Migrationshintergrund“ (Enthüllung: Auch ich habe einen solchen!) dazu animiert umsonst bzw. auf Spenden-Basis alte Fahrräder zu reparieren.

So weit ich verstehe machen sie das sowohl für Kunden als auch für sich selbst.

Ich wohne ja selbst in Kreuzberg und muss zugeben, dass dies zwar kein gefürchtetes Ghetto ist wie es in der Provinz erscheinen mag aber, dass es hier auch Probleme gibt.

Einmal habe ich sogar beobachtet wie ein Paar Kinder so um die 10 ein DB-Mietfahrrad mit sich geschleppt haben mit zweifelhaften Absichten. Es schien schon ein wenig defekt zu sein.

Diese Kinder haben in der Tat oftmals keine sinnvolle Beschäftigung. Sich selbst ein Fahrrad zu bauen oder ein altes her zu richten ist dagegen eine Tätigkeit bzw. Fertigkeit die zurecht mit Stolz erfüllt, vor Allem in dem Alter. Außerdem ist Fahrräder reparieren eine berufliche Perspektive.

In Kreuzberg gibt es zwar Fahrradwerkstätten an jeder Ecke aber diese sind permanent ausgelastet, hier fährt die ganze Welt Fahrrad.

Das ist der ideale Ausweg aus der Misere von Armut und negativen Zuschreibungen a la „Migrantenkinder sind Verbrecher“.

Also liebe Integrationsbeauftragte: Baut Fahrradwerkstätten für 10 Jährige statt Gefängnisse für 16 Jährige!

So eine Fahrradwerkstatt-Ausbildung täte allen Kindern gut, es sollte bei sowas nicht nur um „Migranten“ gehen.

Der Berliner Kurier hat auch schon über Velo-fit geschrieben, 1998 bereits.

An die Velo-fit Kids und das Team: Weiter so! Vielleicht komme ich auch mal vorbei…