Bicycle Portraits – Ganz normale Südafrikaner und ihre Fahrräder
Inock Banda
Remo Baker
Elliot Muthethe
Zuci Graf zu Castell-Ruedenhausen
Bilder Copyright Stan Engelbrecht und Nic Grobler mit Erlaubnis reproduziert
Vor einer Weile entdeckte ich Bicycle Portraits bei Kickstarter, einer Plattform auf der übers Internet Projekte aller Art von vielen Spendern gleichzeitig finanziert werden. Vor ein Paar tagen war es dann soweit.
Das Projekt von Stan Engelbrecht und Nic Grobler hatte das Ziel erreicht, 15000 Dollar.
Es war knapp, wenige Stunden vor Schluß. Kickstater funktioniert naämlich nach dem Alles oder Nichts-Prinzip.
Entweder das Ziel wird erreicht, also die Summe wird aufgetrieben oder es fehlt etwas und dann platzt das Ganze. Dann geht das Geld zurück an die willigen Spender/innen.
Fast hätte ich selbst ein Paar Dollar gespendet aber Kickstarter unterstützt kein PayPal.
Bicycle Portraits, zu deutsch Fahrrad Portraits porträtiert Radfahrer aus Südafrika und zwar von der Straße weg.
Jedes Bild zeigt einen Menschen mit Namen und kurzer Geschichte.
Wir erfahren woher die Menschen stammen, wie lange sie Rad fahren oder einfach wie sie gerade hinfahren bzw. warum sie unterwegs sind.
Es sind nämlich nicht nur Südafrikaner sondern auch Einwanderer von anderswo her. Gemeinsam haben sie, dass sie in Südafrika wohnen bzw. dort angetroffen wurden.
Stan hat mir ein Paar Fotos geschickt aber ich habe nur zwei davon genommen und weitere zwei ausgewählt.
Besonders hat mich die Geschichte von Zuci Graf zu Castell-Ruedenhausen berührt, einem weißen mit deutschen Wurzeln.
Seinerzeit verließ er Südafrika als Jugendlicher aus Protest gegen die Apartheid und nach der Wahl von Nelson Mandela kehrte er wieder zurück.
Nun soll, dank der zur Verfügung gestellten Mittel ein Buch mit dem Titel Bicycle Portraits entstehen. Allerdings werden noch weitere Spenden benötigt für folgende Phasen des Projektes.
Auch Joshua Hoffmann hat Radfahrer in ähnlicher Weise porträtiert.
Ich habe im Frühjahr zufällig eine Ausstellung mit den Fahrrad-Portraits in Kapstadt besucht und war beeindruckt. Anders als in Europa oder den US of A verraten die Motive auch etwas über die noch immer große soziale Kluft zwischen schwarz und weiß. In den Townships ist ein klappriges Fahrrad oft ein wichtiges und wertvolles Verkehrsmittel, während wohlhabende Studenten mit einem trendigen Singel Speed durch gepflegte Vorstädte hippstern. Südafrika zeigt vielerorts noch immer sehr krasse Kontraste.
Lesetipp: http://st-pedali.blogspot.de/